Gesundheitliche Bewertung von Mineralwollen an Hand der Biolöslichkeit

Dämmstoffe aus Mineralwolle werden seit Beginn des 20. Jahrhunderts als Stein- oder Glaswolle zum Zwecke des Wärme-, Brand- und Schallschutzes eingesetzt. Die wichtigsten Anwendungsgebiete waren von Anfang an sowohl die Wärmedämmung von Wohn- und Industriegebäuden als auch die technische Isolierung etwa von Rohrleitungen und Heizkesseln.

Die Bedeutung von Dämmstoffen aus Mineralwolle wird wahrscheinlich noch zunehmen, da die Bundesregierung als auch die Europäische Union den Energieverbrauch drastisch senken wollen.

Konkrete Ziele schrieb die Bundesregierung etwa in der Energieeinsparverordnung, die am 1. Mai 2014 in Kraft trat, fest. Danach muss bei neu errichteten Gebäuden die Dämmung der Gebäudehülle um 20 % verbessert werden. Ohne Dämmstoffe etwa aus Mineralwolle bleibt dies Ziel wohl unerreichbar.

Und: Es gibt gesundheitlich unbedenkliche Dämmstoffe aus Mineralwolle. Sie tragen das Gütezeichen des RAL, dem 1925 gegründeten „Reichsausschuss für Lieferungsbedingungen“. Der RAL ist heute eine Organisation für Qualitätsanforde-rungen und deren Kontrolle. Doch lange war strittig, ob Faserstäube aus Mineralwolle ein Gesundheitsrisiko darstellen.
Der Hintergrund war die sogenannte Faserdiskussion, die in den 1970er und 1980er Jahren durch die durch Asbestfasern verursachten Gesundheitsschäden ausgelöst wurde. Bereits an dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass die Diskussion der gesundheitlichen Bewertung von Mineralwollen immer auf den Arbeitsschutz bezogen war, also auf diejenigen Personen, die über einen langen Zeitraum regelmäßig mit Dämmstoffen in Kontakt kommen.

Die gesundheitliche Bewertung der Dämmstoffe aus Mineralwolle hat sich jedoch in den letzten 40 Jahren verändert Die aktuelle Bewertung ist eng mit der Frage nach deren Biolöslichkeit verknüpft, also damit, wie schnell eingeatmete Faser-stäube aus Dämmstoffen von den verschiedenen Abwehrmechanismen aus der Lunge entfernt werden.

Diese Entwicklung und ihre Hintergründe werden im folgenden Beitrag erläutert.